Hallo zusammen,
ich werde hier nun mal meine bisherigen Erlebnis mit dem Iohawk Exit Cross schildern, den ich mir im Jahr 2019, August denke ich, aus der "Wave 8" zugelegt habe.
Teil 1 - der gesamte Ablauf inkl. Leidensgeschichte
Die Freude war groß als der Exit Cross einige Zeit nach Bezahlung von 1200 Rappen ankam. Auf die Freude folgte die Überraschung: Beim Durchprobieren aller Knöpfe und Schalter machte es brrrzzztt-zzssscchh und dort wo die Blinkersteuerung ist rauchte es raus. Die RMA Abteilung hat rasch reagiert und einen neuen EC zugesandt und auch ein Rücksendeblatt durchgeschickt, so dass ich den neuen-alten EC bei einem der Versandstandorte zum Rückversand abgeben kann. Etwas Zeit später kam dann der neue EC an, der dann dieses Problem nicht mehr hatte. Wie viele andere hatte auch ich das Problem mit den Klonk-Geräuschen und Knarzen der Lenkstange. Den Supportvideos von Iohawk folgend habe ich das dann selbst behoben, musste aber auch 2x dran rumfummeln. Nachdem ich damals 1-2 Wochen rumgefahren bin, blieb somit nur noch 1 Problem übrig, das ich den Griff bekommen wollte: Die schleifende Hinterbremse.
Aber egal wie ich es gedreht und gewendet hatte - die Hinterbremse war immer irgendwie am Schleifen. In der besten Einstellmöglichkeit habe ich es geschafft, dass nur wenig Schleifgeräusche kamen wenn man gerade aus fuhr, jedoch blieb das Schleifen beim Kurvenfahren. Ich denke seit knapp 2 Jahren bin ich bezüglich Kontakt mit Iohawk im Gespräch, wo ich zuletzt ein Video hingesendet habe, das den Scooter aufgepackt im Wohnzimmer zeigt mit dem Gasgriff fixiert durch Malerklebeband damit sich das Hinterrad zumindest für wenige km/h bewegt und wie ich live daran die Hinterbremse einstelle, wie sich das Bremspackl beim Festziehen mit dem Inbus etwas verzieht, aber im optimalen Fall nur ein wenig Schleifen noch verbleibt. Unabhängig davon habe ich im Video auch gezeigt, dass selbst bei dieser optimalen Einstellung die Bremsscheibe nicht sauber durch die 2 Bremsbacken läuft, sondern leicht eiert.
Dass diese optimale Einstellung nicht so bleiben wird, wusste ich bereits, denn nicht umsonst bin ich in den Wochen davor immer 20 Minuten vorher los zur Arbeit und den Inbus dabei eingepackt, denn sobald Druck und Gewicht auf den Scooter kommt, ist die Idee mit dem feinen Einstellen zuhause den Bach runter. Von daher immer wieder absteigen beim Fahren und nachjustieren. Habe ich Iohawk in der Mail mit dem Video dementsprechend auch mitgeteilt, dass wir am nächsten Morgen erfahren werden ob diese Bremseinstellung auch beim Fahren so klappen wird. Und so war es auch. Keine 2m Meter gefangen -> zingzingzingzingzing, ffrrrccchhhhrrr, zingzingzingzingzing. Also abgestiegen und so gut wie möglich wieder alles eingestellt. Tatsächlich lasse ich die meiste Zeit die Hinterbremse etwas lockerer montiert, also dass sie sich ein wenig bewegen kann, denn anders bekomm ich das Schleifen nicht weg - zumindest für 70% einer Fahrt, je nachdem wie kurvenreich die Strecke ist.
Lösung dafür gab es seitens Iohawk nach wie vor keine. Mittlerweile ist auch eine der 2 Halterungen vom Rückblech gebrochen, so wie es schon viele andere EC Besitzer vor mir hatten - bei mir dauerte es nur 1 Jahr länger. Kein Wunder, denn die meisten der Community hatten schon nach wenigen Monaten über 500km mit dem EC zurückgelegt während ich nach über 2 Jahren 350km auf dem Tacho habe. Auch kein Wunder - denn macht ja auch keinen Spass so zu fahren.
Und weil das ganze noch immer kein Ende finden soll, kamen vor etwas Zeit quietschende Reifen hinzu. Ging zuerst davon aus, dass es wegen den Temperaturen beim länger rumstehen ist. Nach etwas Überlegen stellte ich fest, dass das Humbug ist, denn immerhin steht der EC immer drinnen wo es Zimmertemperatur hat. Von Reifen wurden hart kann keine Rede sein. Also habe ich dann die Reifenpumpe ausgepackt, da mir der Verdacht kam, dass in den Reifen zu wenig Druck drin ist. Nein, 3,7-3,9 bar wie es sein soll. Und dann hatte ich eine Idee - einfach mal den Reifen von aussen drücken. Hinten alles normal, so wie sich ein Reifen eben anfühlen soll. Vorne lässt sich der Reifen schön eindrücken und braucht nicht mal viel Kraft dafür. Ich war in dem Moment so richtig überrascht, hatte ich doch grade eben den Reifendruck mit ordentlich Volumen rausgemessen, also nochmal die Pumpe ran und das Ventil zur Sicherheit ein bisschen weiter rausgezogen. Ergebnis: 3,7-3,9 bar und es geht auch nicht mehr rein. Also nochmal den Reifen gedrückt - lässt sich super eindrücken. Da ab diesem Zeitraum ungefähr der Kilometerzähler den ungefähr 1,5-fachen Wert der tatsächlich gefahrenen Strecke errechnete, ging ich davon aus, dass das mit dem Vorderreifen zu tun hat.
Habe Iohawk natürlich auch hierzu wieder wie auch zuvor viele Mails geschrieben, aber noch keine Rückmeldung erhalten. Das war Ende Juli 2021. Während der vielen Mails wegen der schleifenden Bremse habe ich darum gebeten ob wir hier nicht einen Austausch vornehmen könnten, allerdings wurde mir mitgeteilt, dass es aufgrund der hohen Versandkosten nicht möglich sei hier einen Austausch vorzunehmen. Ob ich meinen EC nicht privat verkaufen könnte und ob nicht der Iohawk Legend besser zu mir passen würde.
Nachdem ich seit Juli von Iohawk weder per Mail, noch per Telefon ein Lebenszeichen erhielt, habe ich meinem Unmut in der internen Facebookgruppe Lauf gelassen und unerwartet hat sich da einer der anderen Kunden der Sache angenommen mich zu unterstützen. Also habe ich letzte Woche das gesamte Vorderrad ausgebaut und zwar mit einer ziemlichen Wurschtigkeit. Man kann eh schon nicht mehr fahren und hat beim Fahren auch keinen Spass - wie soll es noch schlimmer kommen. So stellte sich heraus, dass der Schlauch im Vorderrad einen kleinen Haarriss hat, der nicht mal ganz durch ist, aber eben die Luft nicht mehr hält. Mit der Unterstützung des Menschen auf FB konnte ich dann auch richtige Ersatzschläuche (10x2,125) bestellen, die dann auch recht flott geliefert wurden. Somit habe ich die neuen Schläuche erst mal auf Funktion getestet und dann in den Reifen eingeschoben, den Reifen zusammengeschraubt, das ganze wieder in die Gabel rein usw usw usw. Nun ja ... welch Überraschung: Die Vorderbremse hatte dann keinen Bock mehr sich schleiffrei montieren zu lassen und das nach knapp 1 Stunde rumfummeln wie bescheuert. Nachdem in den Supportvideos oft davon gesprochen wird die Schrauben nicht wie verrückt anzuknallen, sondern handfest zu ziehen, habe ich das während dem Rückbau des Vorderreifens auch gemacht. Das Resultat: Bei der ersten Testfahrt (mit ausreichend Schleifsounds der Vorderbremse) flogen mir einige Schrauben von vorne fast um die Ohren.
Dementsprechend - schon wieder - mega sauer hatte ich sowas von keinen Bock mehr und von daher alle Schrauben vorne sowas von festgeknallt, dass man wohl einen Henker benötigt um sie wieder aufzubekommen. Als ich nach weitaus mehr als weiteren 60 Minuten dann die Vorderbremse in Hoffnung ohne Schleifen montiert bekam, habe ich auch dort die Schrauben bombenfest angeknallt. Von diesen billigen Schrauben hat eine dem Inbusbit ziemlich nachgegeben und weiss nicht ob man die noch aufbekommt. Aber zumindest kein Schleifen mehr und die anderen Schrauben halten nun auch - so zeigte es sich bei den nächsten 2 Testfahrten. Und da ich noch immer in dem Wurscht-Modus drin war, habe ich auch gleich an der Hinterbremse rumgefummelt. Diese ist zwar noch immer etwas lose montiert, aber in einer Einstellung wo sie nun kaum bis selten irgendwelche Töne von sich gibt. Zu meiner Überraschung blieb jedoch weiterhin der Kilometerzähler, der die 1,5-fache Länge ermittelt. Zum Beispiel waren es vor Juni/Juli 2021 bei 1,3km Fahrtstrecke berechnete 1,7km laut Scooter.
Iohawk hat sich heute bei mir zurückgemeldet. Darüber habe ich mich gefreut, denn ich habe das Problem mit dem Vorderrad dank eines Helferleins selbst gelöst, wozu mir Iohawk nur den Nachkauf des Rades empfehlen konnte. Und wegen der Hinterbremse könnten sie mir eine neue Bremse zusenden. Dieses Angebot habe ich abgelehnt, da das Problem nicht an der Bremse oder dem Bremsklotz liegt, sondern an der nicht rund laufenden Scheibenbremse. Eiert gut ersichtlich ein wenig hin und her. Das habe ich auch vorne bei meinen genauen Prüfungen der letzten Tage festgestellt, ist allerdings kaum ausgeprägt und muss schon lange beobachtet werden. Darüber hinaus habe ich von Iohawk noch die Information erhalten, dass mir die noch fehlenden Blinker nun zugesendet werden.
Teil 2 - Was meine ich allgemein & im Detail?
Funktioniert der Exit Cross einwandfrei, macht das Fahren damit auf jeden Fall Spass. Man kann über Bordsteinkanten oder andere kleine "Rampen" dieser Art zischen. Aber auch nur ein wenig, denn bei den früheren und jetzigen Einsteigermodellen gibt es nur eine Gabel für das Vorderrad und etwas in der Vorderradstange, das sich technisch gesehen "Federung" nennt, aber kaum diese vorgesehene Funktionalität bietet. Die Federung des Hinterrades empfinde ich als "in Ordnung", denn es ist Einstellungssache bei eben dieser Federung. Da diese jedoch nicht viel Federungsspielraum zulässt, wird es auch hier bald an die Grenzen gehen, denn bei zu leicht eingestellter Federung klappert es hinten dann. Alles in allem wie gesagt in Ordnung, hätte mir aber mehr Elastizität diesbezüglich gewünscht. Auch wenn die Trittfläche des Scooters höher ist als bei anderen Scootern, lassen sich damit wirklich gute Kurvenfahrten hinlegen und auch engere Manöver durchführen. Man sollte zumindest das Zusammenspiel und Verhältnis von Körpergewicht und Lenkung verstanden haben und auch beherrschen, damit das klappt.
(unten geht es weiter)