Vorwort:
Ursprünglich war angedacht die Austria Edition des Vsett8 zu nehmen, also mit 2x250W. Ich war jedoch schockiert als Rene mir bei Ankunft der neuen Austria Editions mitteilte, dass diese vorne auch einen Gummireifen haben.
Ja schade, aber auch irgendwo nachzuvollziehen wenn die Motoren jeweils im Reifen stecken, aber damit kann ich eindeutig nichts anfangen. Viel zu viel Rutschgefahr, also 1x600W gewählt, dafür aber den stärkeren Akku mit 19Ah.
Übersicht:
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Vsett8 (Super) |
Exit Cross |
Motor |
1x 600W bürstenlos |
1x 500W unbekannt |
Reifen vorne |
8,5x3" Luftreifen (Halbfelge) |
10x2,125" Luftreifen (Halbfelge) |
Reifen hinten |
8x2" Gummireifen |
10x2,125" Luftreifen |
Bremsen hinten/vorne |
Trommelbremsen L/R + EABS |
Scheibenbremsen R/L |
Beleuchtung vorne |
Positionsleuchte mittig in der Lenkstange + Links und Rechts unten |
Frontleuchte |
Beleuchtung hinten |
Llinks und Rechts unten |
keine Beleuchtung |
Bremsleuchte hinten |
Ja, bei Beleuchtung unten Links und Rechts integriert |
Nein |
Blinker |
Vorne und Hinten Links und Rechts unten |
Links und Rechts an den Lenkstangen aussen |
Stossdämpfer/Federung vorne |
C-Form Federung, vollständig justierfähig |
Realistisch betrachtet keine, nicht justierfähig |
Stossdämpfer/Federung hinten |
Ja, vollständig justierfähig |
Ja, bedingt justierfähig |
Beschleunigt per |
Zeige-/Mittelfingerhebel rechts |
Drehgriff rechts |
Deck (Stehfläche) |
46cm (59cm mit dem "Heckspitz") lang x 18cm breit |
53cm lang x 22,5cm breit |
Lenkstange |
Höhenverstellbar |
Höhenverstellbar |
Gewicht |
20kg |
22kg |
Display |
Kann man ablesen |
Kann man so gut wie nie ablesen |
Bergziegenfähigkeit |
Keine Herstellerangabe vorhanden |
Laut Hersteller 20°/36,4% |
Fahrverhalten/-einstellungen ändern |
Möglich |
Nicht möglich |
Klingel |
Fahrradklingel |
Fahrradklingel |
Der Vsett8 kommt an:
Der gute Mann von der Post hat den grossen Karton schon die Stufen vor meine Türe gezerrt und ging direkt wieder mit "Danke, viel Spass, schönes Wochenende, Tschau". Die Katzen in der Wohnung direkt schon in Alarmbereitschaft - "Oh mein Gott, Stimmen von draussen, vielleicht sogar mehrere. Oh mein Gott, da könnte einer reinkommen, besser auf die Fensterbank anstatt auf der Couch zu liegen, schnell". Ich so "Katzen!", "Es is NUR der neue E-Scooter. Wartets erst mal ab, könnt's eh nachher dann besteigen". Also erst mal schön reingezerrt, die Klebebänder durchtrennt und logischerweise geöffnet. Naja ... wenn man einmal einen E-Scooter ausgepackt hat, ist das Öffnen und Auspacken des Vsett8 nichts Neues oder Besonders -> Styroporecke links oben und unten und rechts oben und unten, dazwischen der Escooter zusammengeklappt, das Zubehör in den oberen 2 Ecken und in der Mitte irgendwo rumfliegend Dinge wie Rechnung, Anleitung, Zettelwerks halt.
Gut, Zubehör und Gedöhns, das oben drin liegt inklusive Zettelwirtschaft erst mal raus, dann die oberen Ecken raus. Zettelzeug durchgeguckt was das alles ist. Rene hat mir heute gesteckt, dass die originale Bedienungsanleitung (englisch) entfernt und für den österreichischen Markt angepasst werden musste. Das heisst es gibt ungefähr 30 A4 Seiten gar nicht so schlecht übersetzt zusammengehalten von 2 Klammern, die nicht nur weiter links hätten sein können, sondern auch alle Blätter gleichmäßig übereinanderliegend zusammenhalten. Kann man verbessern, tut mir persönlich nicht weh und bricht mir auch keinen Zacken aus der Krone. Dazu noch lose 2 Zettel von denen ich nicht weiss was ich damit tun soll. Bevor es mit den Auspacken weiterging, hab ich mir - untypisch für einen Mann, mach das aber schon seit Ewigkeiten (gerne) so - erst mal die Bedienungsanleitung durchgelesen.
Bedienungsanleitung war dann auch irgendwann durch, also ging es weiter - jedoch zuerst zum Zubehör. Alles klar, Netzteil, ok, scheint einen Schraubstecker zu haben am Scooter, auch ok, sehe ich dann. 2 kleine Katzenaugen liegen noch dabei - wichtig für Österreich: Diese müssen montiert werden, da dem Scooter die Reflektoren in der Farbe orange/gelb auf der Seite von Haus aus fehlen - deswegen liegen diese direkt bei und können auf der Lenkstange links und rechts montiert werden. Die Rechtslage gibt keine Orientierung der Katzenaugen vor, nur dass sie links und rechts seitlich angebracht sein müssen und als gelber/oranger Reflektor. Meine habe ich daher horizontal, dem fetten schwarzen Klumpen unten am Ende der Lenkstange angeklebt. In der einen Mulde im Styroporeck lag dann auch noch weiteres anderes kleines Zeug wo ich mir dachte "Was kommt da denn jetzt bitte noch alles für den Scooter? oO", um rauszufinden, dass Rene 2 Feuerzeuge (1x Drück-Klick und 1x Zippo) und 1 Kugelschreiber, branded by Mikrofahrzeuge mitgeschickt hat Ja ... und dann war da noch was, das finde ich sehr nett vom Hersteller - ist doch von Vsett oder? Rene Ein kleines Täschchen mit einem ausklappbaren Satz Inbus und was weiss ich noch alles. Erstens sind die Werkzeuge alle in so einem "Gehäuse" wie bei einem Schweizer Taschenmesser und zweitens angenehm hart/fest. Für den Exit Cross hab ich paar lose Inbusschlüssel (die üblichen L-Formen) mitgeschickt bekommen, die musst du nur einmal leicht schief ansetzen, ist die Kante schon abgerundet. Passt, Gott sei Dank nicht noch mehr Zubehör, denn das reicht ja schon.
Der Vsett8 erhebt sich aus den Tiefen des Kartons:
Es ist soweit. Alles sauber durchgeblättert, ausgepackt, sortiert und abgelegt - der "Moment of Rise and Shine" kann somit beginnen. Mit strammer Körperhaltung und bewusst auf Zug und Stabilität ausgerichteten rechten Arm greife ich in den Karton nach unten, erwartend, dass es sein wird wie beim Exit Cross. Reflektierend zurückblickend glaube ich, dass ich schon gemerkt habe, dass ich da gar nicht so heftig wie beim EC den Starken machen muss, unterbewusst habe ich diese überraschende Erkenntnis aber wohl weggeschoben. Denn es ging nur noch um eines: "Ich habe ihn in der Hand, die erste Berührung, ich hebe ihn grade heraus. Gleich ist er da. Gleich. Warte ... gleich ... jetzt, ja ... JETZT!" und habe ihn ganz unspektakulär (trockener Grasbusch rollt vorbei) am Wohnzimmerboden, den ich schon vorher frei gemacht habe, abgestellt.
Als er abgestellt war ging es mir zuerst so: "Ja ... da isser ... eh wie auf den Bildern ..." und habe direkt mal festgestellt, dass das Deck ziemlich klar zu erkennen um einiges weniger breit ist, als das des EC. Bin also im Wohnzimmer einmal rüber und mich rumgedreht, hab den EC angeguckt: "Ja, tatsächlich, markant breiter beim EC. Naja wir werden später sehen." Zuerst habe ich überall diese ganzen Folien und sonstigen Weichdingerpolsterungen vom Vsett8 abgezogen und enfernt. Danach ging es daran ihn aufzuklappen, also Hebel vorne angezogen und nach oben geklappt. Da war ich dann aber schon verwirrt, denn diese horizontale Stange, die vorne in den Klotz einrasten sollte, tat es nicht. Hab mir das dann angeguckt wie es angedacht ist was wo hineinmünden soll bis es mir klar war, dann hab ich nochmal etwas runtergeklappt und mit mehr Druck versucht die Stange unten einrasten zu lassen. Nope, wollte nicht, also gut, hab ich eben _richtig_ Druck drauf gegeben und die Lenkstange so gut wie möglich nach vorne gepresst - irgendwann dann zapp, horizontale Stange in vorgesehene(n) Bucht/Schacht reingedrückt. Perfekt, also Seitenständer rausgeklappt. Hier fiel mir direkt auf, dass der Vsett8 etwas schräger steht als der EC, aber dazu später mehr. Alsbald die Lenkstange eingerastet war, hab ich die Lenker links und rechts hochgeklappt und mit den Schraubverschlüssen - wie sie auch der EC hat - festgeschraubt.
Als nächstes war natürlich die Höheneinstellung des Lenkers angesagt, also habe ich die Lenkstange ungefähr auf die Höhe gezogen wo der EC momentan auch ist. Und weil ich mich mit dem EC dahingegehend schon ausgetobt hatte, zückte ich das beigelegte Werkzeug und habe die Neigung der Bremshebel links/rechts und des Displays mit Gasgriff nach vorne/unten verändert. Alles davon natürlich auf Griff getestet und dann festgeschraubt. Und ich denke ab hier irgendwo gab es die ersten Anzeichen - die mir aber erst später auffielen - dass ich vollkommen in Trance bin. Ich war voll im Hype aber gleichzeitig doch nicht. Ich war so sehr im Hype, dass ich ziemlich ruhig und geordnet vorging, aber nichts wirklich vollkommen bewusst, sondern eher mehr geleitet/gelenkt/Schlitten gefahren werden. Was sonst üblich ist, fand diesmal nicht statt, also sowas wie ein Streicheln des E-Scooters, ein ständiges Ein-/Aus und Funktionen probieren. Eher mehr ein "Aha, so schaltet man ihn also ein. Ja spannend. Ok ... lass mal wieder ausmachen, blätter nochmal kurz in die Anleitung" oder erst mal in aller Seelenruhe, die man nur haben kann, absolut gechilled und fast schon vorsichtig die 3 RFID Chips mit den 2 transparenten Kärtchen durch ihre Schlaufen sortieren, damit sie sich nicht in die Quere kommen, um danach das einzelne kleine Bändchen eines Kabelbinders zu durchtrennen und alle die "Anhängsel" zu befreien. Es war sehr sehr strange, aber auch beruhigend
Fertig ausgepackt, aufgeklappt, quasi zusammengebaut und adjustiert stand er also dann da um ungefähr 14:30h und ich wusste nicht wo ich als erstes beginnen sollte. Für mich war klar, dass eine erste Testfahrt heute noch stattfinden wird - nicht würde - mit nur dem Unterschied, dass es nicht gleich oder sehr zeitnahe passieren würde. Auch hier sponsored by when-the-hype-hypes-you-so-much ging ich ganz gechilled an die Sache ran und überlegte mir "Na, was kannst du in der Bude jetzt erst mal noch Sinnvolles mit dem Stück tun?". Mir fiel nur eine einzige Sache ein. Etwas, das Rene in seinen Videos angesprochen hat, aber ich von der Durchführung und wie es dann so sein wird, noch nicht gesehen bzw. erlebt habe: Die Einstellung der Federn vorne und hinten.Zuerst mal auf den Scooter gehüpft und geguckt wie ist denn so die "Standardeinstellung". Ahja, irgendwie "gar nicht", also lockerer machen. Und ich wollte echt rausfinden wie das denn so ist beim Vsett8 nachdem es beim EC hinten nur wenig vor- oder zurückdrehen ist und kaum einstellen kann ob FEST oder GARNICHT (inklusive Klackern). Also ran an den Vsett8: Vorne ist es nur ein Inbusschlüssel, den es erfordert nachdem man das Rad zur Seite rübergedreht hat. Hinten muss noch eine kleine schwarze Dreieck-Abdeckung mit feinem Kreuzschrauber gelöst werden, damit man zur Inbusmutter kommt und schon kann es losgehen. Oder so ähnlich ..... HimmelHerrGottschaftsZeiten sind die Schrauben angeknallt. Habe echt kurz befürchtet, ich krieg sie nicht gelöst und vernuddel vielleicht auch noch Schlüssel oder Mutter, ging dann aber alles gut - denn ich hab meine kleine Ratsche mit Aufsatz mit Gefühl (und etwas Druck :D) drangesetzt. Und so hab ich also nach links gedreht bis ich das Gefühl hatte "Das scheint mir gut, lass mal aufspringen". Und wisst ihr was? "YAAAAY!!!" ging mir durch Kopf und Herz als ich aufgesprungen, tatsächlich nur aufgestiegen bin und der ganze Vsett8 ging ein dickes Stück nach unten. Ob das beim Fahren auch so passt, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht sagen, aber so ein herrliches langes Federeinstellungsspiel, das auch noch super funktioniert, vorzufinden, ist für mich ein Wohlfühlmoment sondergleichen nach all den Strapazen mit dem EC.
Und weil ich eben noch in diesem Chill-Modus war und noch den richtigen Zeitpunkt zum Ausfahren plante, war mir etwas langweilig und habe dann aus absolut unüberlegten, aber dafür situations-spontanen Gründen einfach mal den blauen Spiral-Kabel-Schlauch-Dings ausgepackt und unten über das schwarze Schlauchkabel vom Vsett8 drüber gerollt. War einiges an Fummelei aber dachte mir "Hey, war eine gute Entscheidung, sieht doch jetzt schon mega-schick aus. Des lass ma so drauf *smile*". Später dann auch auf den Bildern zu sehen.
Etwas, das uns später noch weiter begleiten wird, habe ich nach dem Auspacken schon früh festgestellt und ist gegenüber dem Exit Cross ein Alleinstellungsmerkmal: Der Vsett8 hat - wie man es vielleicht von anderen Fahrzeugen kennt - einen quasi "Einraster" sobald der Lenker in Richtung Mittelstellung bewegt wird. Zum Zeitpunkt von Mai dieses Jahres herum habe ich mir alle Videos auf YT reingejagt, die mit dem Vsett8 zu tun haben. In keinem davor kam auch nur annähernd vor, dass es diese Einrast-Mittelstellung gibt. Ein tatsächlich kleines, aber SEHR feines Detail. Beim EC gibt es so etwas nicht.
Talk before you walk:
Es ist wichtig, das was man sagt auch in Taten fliessen zu lassen - walk the talk. Dem voran sollte allerdings ein Gespräch (zB eigener/innerer Dialog oder auch mit anderen) gehen, um überhaupt effizient loswandern zu können - talk before you walk.
Kurz bevor Rene den Vsett8 auf die Reise zu mir schickte, gab er mir Bescheid, dass wir telefonieren sollten wenn er Vsett8 ankommt, wegen den Settings und so. Gesagt, getan, also kurz Rene Bescheid gegeben, dass ich ready bin und daraufhin kurz später telefoniert.
Die Einstellung P11 ist die Einstellung dafür wie sehr die elektronische Bremse mithelfen soll. Rene hat sie auf 4/5 gestellt, in den bisherigen Videos hat er 5 empfohlen.
Die Einstellung P12 ist die Einstellung dafür wie sehr der Vsett8 anbeisst wenn man den Hebel zieht, quasi Beschleunigung, aber unabhängig davon ob man grade wegfährt oder schon fährt. Eingestellt von Rene auf 3/5.
Auch erwähnt - und wichtig wie sowieso immer - den Reifendruck (in diesem Fall nur) vorne prüfen bevor losgefahren wird, gegebenenfalls aufpumpen.
Unverändert von den P-Einstellungen wollte ich also bald losfahren, meine erste Probefahrt antreten. Die grundlegende Bedienung über das Display habe ich mir auch schon einverleibt gehabt (und wie man das Licht einschaltet xD). Euer Chris - manchen auch als Itsy bekannt - hat Rene gehört, Rene verstanden und auf Rene gehört. Was der Itsy aber nicht gemacht hat, weil er eben in diesem vollkommenen Trance-Zustand war, den der Itsy so bisher sowieso noch nie erlebt hatte: Luftdruck im Vorderreifen vor der Fahrt kontrollieren und anpassen. Spoiler: Erst mal völlig egal
In dieser Zeit des Wissens, dass es bald losgeht, und bis es soweit war, kam mir dann bewusst wieder in den Sinn "Hey - da war doch was mit dem Gewicht ... oder?", gefolgt von "Ich glaub der is leichter oder? Lass checken, nicht dass das nur wegen dem Empfangs-Endorphin sozusagen war". Sind wir uns ehrlich, ich meine ich weiss ja nicht wie es euch geht, aber wenn ich beim Einkaufen 1kg Kartoffeln mitnehme, spüre ich da nicht viel Unterschied im Rucksack zum Rest der eingekauften Ware/Lebensmittel. Vsett sagt der Vsett8 600W 19,2Ah wiegt 20kg, iohawk sagt der EC wiegt mit 500W 15,6Ah bei 22kg. Tatsächlich spüre ich die 2kg angegebenen Unterschied aber als ob ich einen spürbar schwereren E-Scooter (EC) vs. einen ziemlich leicht und gut von einem Arm gehenden E-Scooter (Vsett8) stemme. Also rein vom Gefühl, ohne was zu messen, schon mal ein massiver Gefühlsunterschied.