So Kollegen,
es ging schneller mit den ersten Kilometern mit "Das Ding" (künftig von mir so genannt 😁 ), als gedacht.
Es folgen ein paar "first impressions" noch daheim, ein paar Worte zur App "MiniRobot" und zu vorbereitenden Handgriffen, zur heutigen Strecke und zum Fahrverhalten, sowie ergänzende persönliche Anmerkungen. Wird sicher ein bissl länger.
Here we go:
Da ich den mitgelieferten Sitz nicht verwende, musste ich die vormontierte Sattelsäule abschrauben. An dieser Stelle kann eine Gummiabdeckung angebracht werden, welche allerdings nicht beilag. Also die in Wien angesiedelte Vertragswerkstätte angerufen. Das ist ihnen bekannt, die Abdeckung wird nächste Woche geliefert, dann kann ich sie mir abholen. Ok, keine große Sache, dennoch blöd. Bild 1
Ein weiterer Punkt war, dass die Hinterradabdeckung (aus Kunststoff) nach rechts verzogen war. Ein Schönheitsfehler, doch mich stört so was. Also Fön genommen, Plastik erwärmt, in Form gedrückt und das wars. Ebenfalls Bild 1
An den unteren Rändern des Trittbretts ist jeweils eine LED-Leiste angebracht, welche nirgendwo in der offiziellen Beschreibung erwähnt wird, auch nicht in der Bedienungsanleitung. Wenn Das Ding eingeschaltet ist, werfen die ein blaues Licht auf den Boden. Siehe Bild 3. OT: Da fällt mir dieser Dialog aus "Rambo" ein: Ein verbündeter Kämpfer zu Rambo, der einen Leuchtstab oder so in der Hand hält: "Was ist das?" Rambo: "Blaues Licht." Kämpfer: "Und was macht es?" Rambo: "Es leuchtet blau." 🤣
Interessiert mich jedenfalls genau gar nicht. Also wieder Werkstatt angerufen, wie ich das deaktivieren kann. Auskunft: Gar nicht. Ev. mit einem künftigen Update. Keine Ahnung, ob er die Software oder ein Nachfolgemodell gemeint hat...
Hab mir vorweg die empfohlene App "MiniRobot" auf das iPhone geladen. Funktioniert klaglos, wenngleich auch Verbesserungsbedarf besteht. Inwiefern? Insofern, als dass in der App Das Ding gesperrt werden kann, allerdings bleibt Das Ding dann eingeschaltet. Üblicherweise, wenn keine Kommunikation zwischen App und Das Ding stattfindet, schaltet es sich nach etwa 1 Minute ab, was durch einen Piepston und dem Ausgehen des Dispays quittiert wird. In gesperrtem Zustand bleibt das Display leider eingeschaltet.
Ich hab auch dem im Forum entdeckten Tuningtipp nicht widerstehen können (danke dafür Rene !) :
RE: Be Cool eSC-Pro 3 - tuning - schneller machen - entdrosseln
Wobei P3 der wichtigste Punkt ist: 45km/h! (Zumindest laut Tacho.) P1 und P2 können auch mit der App eingestellt werden.
Wichtig ist, dass Das Ding eingeschaltet sein muss, um mit der erwähnten Tastenkombi in das "verbotene" Einstellungsmenü zu kommen. Ich Blödel habs vorerst natürlich bei ausgeschaltetem Das Ding versucht. 🙄
Die Entdrosselung spiegelt sich auch in der App wider. Es besteht u. a. die Möglichkeit, den einzelnen Fahrmodi eine max. Geschwindigkeit zuzuweisen, und da steht eben bis 45km/h zur Verfügung.
Ich hab es folgendermaßen gemacht:
"Komfort" bis 20km/h
"Normal" bis 25km/h
"Sport" bis 45km/h
Siehe Bild 3.
Wichtig für Nutzer der App: Es muss die richtige Akkukapazität eingegeben werden, damit die Ladestandsanzeige korrekt berechnet und angezeigt werden kann. Siehe ebenfalls Bild 3.
Bei meinen Recherchen vor dem Kauf hab ich u. a. dieses Video eines Youtubers aus Wien entdeckt. Ab hier bis 8:40 war ich heute auch unterwegs. Ich kenne dieses Stück Straße, da ich dort regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs bin, wenn ich in die Lobau fahre. Und es ist wirklich steil. Gefühlt zumindest. Am Rad. Das Ding arbeitet sich da hoch, ohne mit den nicht vorhandenen Wimpern zu zucken. Volle 25km/h, ohne den Eindruck zu erwecken, dass es sich anstrengen muss. Ich weiß, ich hätte es im Sportmodus auch noch testen können, hab ich aber nicht. Ein anderes Mal.
Insgesamt war ich heute gute 22km unterwegs, knapp 2 waren im Auslieferungszustand schon auf der Uhr. Ganz oft bin ich mit Tempomat 25km/h gefahren, sehr wenig im "Warp Speed". Gerade mal ab und zu im Sportmodus beschleunigt, was, wie ich meine, zu unfreiwilligen Wheelies führen könnte.
Akkuanzeige am Display zeigt noch 3 von 6 Balken. Die lt. App prognostizierten verbleibenden 45,8km halte ich für optimistisch. Bild 4.
Schade, dass es weder am Display, noch in der App einen kumulativen Tageskilometerzähler gibt. Jedes Mal einschalten startet bei Null.
Die Strecke war ein Gemisch aus Donauinsel, also eher flach und gut asphaltiert, normaler Straßenverkehr, gröbere Kies- und sandige Erdwege. Als Offroader würde ich Das Ding nicht bezeichnen wollen, doch es ist überall durch- und drübergekommen. Die Federung kommt mir ein bissl hart vor. Vielleicht gibt sich das nach ein paar weiteren Kilometer. Möglicherweise ist sie auch einstellbar. Keine Ahnung.
Die Kraft des Motors ist jedenfalls reichlich. Wobei ich aber auch keinen Vergleich habe. War früher bloß hin und wieder mit diesen Mietdingern unterwegs.
Was ich wirklich toll finde, das sind die Blinker. Sie lassen sich echt ein- und wieder ausschalten. Bei irgendeinem Scooter blinken die ja eine bestimmte Dauer und schalten sich dann von selbst aus, ohne dass man eingreifen kann.
Das Trittbrett ist breit genug, damit ich meine 45er Latschen nebeneinander stellen kann.
Der nicht verstellbare Lenker befindet sich etwa auf Nabelhöhe. Meine Arme sind ganz leicht abgewinkelt, was angenehm ist.
Die Hinterradbremse ist ja bekanntermaßen nicht so effektiv wie die vordere. Kenne ich so vom Fahrrad. Ich überlege noch, die Vorspannung hinten etwas zu erhöhen. Ich mag es nicht, wenn der Hebel bis zum Griff gezogen werden kann. Allerdings habe ich die Bremsen noch nicht übermäßig belastet. Die müssen sich auch erst mal "einschleifen".
Was ich modifizieren muss, ist jedenfalls der Gashebel. Er ist für mich radial zu weit vom Griff entfernt. Da hilft auch kein Einstellen. Nach einer OP an der Daumenstrecksehne bekomme ich den Finger nicht weit genug ausgestreckt, um unverkrampft Gas geben zu können. Mir wird was einfallen.
Da ich keinen unmittelbaren Vergleich habe, weiß ich nicht, ob der Lenkeinschlag speziell bei Das Ding so gering, oder bei der Größe und Gewicht normal ist. Den Wendekreis möchte ich nicht wissen...
Tempomat: Es ist schwierig, für 5 Sekunden die Geschwindigkeit exakt gleich zu halten. Das braucht es, um ihn zu aktivieren.
Interessant auch, dass im Tempomatbetrieb die Geschwindigkeit, die für die benutzte Fahrstufe gewählt wurde, z. B. bei abschüssiger Fahrt nicht überschritten wird. Das Ding bremst, sofern es schneller werden würde. Der Versuch ohne Tempomat steht noch aus, hab ich vergessen. Und dabei frag ich mich, welche Bremse hier zum Einsatz kommt. Motorbremse?
Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass die Gasannahme etwas abrupt erfolgt, verbunden mit leichten Lastwechselreaktionen. Da ist Gefühl gefragt.
Was ich echt vermisse, ist eine Arretierung für den zugeklappten Lenker. Da gibts nix, wo er einrasten könnte, um Das Ding daran zu tragen. Vielleicht der Option Sitz geschuldet.
Alles in allem ein spannendes Erlebnis. Und wir wissen ja, die eierlegende Wollmilchsau gibts nicht. Alle haben ihre Stärken und Schwächen. Vorweg mal überwiegen die positiven Eindrücke.
Frage in die Runde: Womit sichert ihr euer Fahrzeug z. B. während des Einkaufens oder Kaffeetrinkens? Fürs Fahrrad nutze ich dieses hier: https://www.amazon.de/gp/product/B005VMO738?psc=1
Wäre für Das Ding allerdings zu groß, die Stäbe sind zu dick, kann das nirgendwo durchfädeln.
Habt ihr Ideen?
So, ich denke, das wars mal für heute. Wenn ihr Fragen habt, nur raus damit.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4